von Annette Trabold
Multifokallinsen haben in den letzten Jahren zunehmend an Qualität und Perfektion gewonnen. Durch technische Verbesserungen der Optik und aufgrund hervorragender Ergebnisse bieten sie Patienten um die 45 Jahre eine sichere Alternative zur lästigen Lesebrille. Unsere Klinik setzt diese Linsen seit vielen Jahren mit großem Erfolg ein.
Warum Multifokallinsen?
Die neueste Generation der Multifokallinsen (Kunstlinsen mit mehreren Brennpunkten) sind die sogenannten Trifokallinsen, die sowohl ein scharfes Sehen in der Ferne (ab 1m), Nähe (ca. 35cm) und einem Zwischenbereich (70-80cm) ermöglichen. Die Trifokal-/ Multifokallinsen können somit zusätzlich zur Alterssichtigkeit auch andere Fehlsichtigkeiten, wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung korrigieren und ein gutes brillenfreies Sehen in allen Entfernungen ermöglichen.
Abbildung:
Eine multifokale Kunstlinse weist mehrere Brennpunkte auf, daher der Begriff "multifokal". Durch die Verteilung des einfallenden Lichtes auf die verschiedenen Brennpunkte ermöglicht sie im Alltag ein gutes Sehen ohne Brille.
Multifokallinsen werden in das Auge eingesetzt, nachdem die natürliche Augenlinse entfernt wurde. Die Operationsmethode basiert auf der seit Ende der 70er Jahre standardisierten Katarakt-OP (Grauer Star) und wurde bereits etliche Millionen Mal praktiziert (Die Graue-Star-Operation ist die weltweit am häufigsten durchgeführte Operation). Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und ist für den Patienten schmerzfrei.
Zunächst wird das Auge mit einem winzigen Schnitt am Hornhautrand eröffnet. Dies erfolgt mit einem Diamantmesser oder aber auch mit dem präzise arbeitenden, computergesteuerten Femtosekundenlaser. Nachdem die vordere Linsenkapsel kreisrund eröffnet wurde (Kapsulorhexis), wird die natürliche Linse abgesaugt. Jetzt bringt der Operateur die Kunstlinse mit einem Injektor in das Auge ein, wo sie sich langsam entfaltet. Da der hintere Anteil der Linsenkapsel erhalten wurde, kann die Multifokallinse in den Kapselsack geschoben und optimal in der Position der natürlichen Linse platziert werden.
Jeder Patient erhält eine individuell für seine Bedürfnisse, ideal angepasste Trifokal- bzw. Multifokallinse. Die gut verträgliche Kunstlinsen können dauerhaft im Auge verbleiben und sind nicht sichtbar.
Auch wer bereits vor Jahrzehnten eine Augenlaseroperation wie beispielsweise die LASIK durchführen ließ und nun unter einer Altersweitsichtigkeit leidet, kann u.U. von diesem Verfahren profitieren. Es ist jedoch zu beachten, dass in diesem Fall eine modifizierte Berechnung der Linsenstärke erforderlich ist. Eine gründliche Voruntersuchung wird zeigen, ob eine Implantation von Multifokallinsen im individuellen Fall möglich ist.
Quelle: Newsletter VSDAR - Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie
März 2018
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