von Annette Schmitt-Lieb
Die Patientenzufriedenheit ist nach einer LASIK-Operation höher als bei Kontaktlinsenträgern. Dies legen Ergebnisse einer Studie nahe, die vorletzte Woche auf dem World Cornea Congress (WCC) VII in San Diego vorgestellt wurde.
Ein Team um den Ophthalmologen Francis Price Jr. aus Indianapolis befragte hierzu 1.815 Erwachsene unter 60 Jahren über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Teilnehmer wurden entsprechend der Art ihrer Sehfehlerkorrektur in drei Gruppen unterteilt: Kontaktlinsenträger sowie Kontaktlinsen- und Brillenträger, die sich einer LASIK-Operation unterzogen haben.
Neu daran ist, dass bisherige Studien die LASIK immer nur mit dem perfekten Auge verglichen, jedoch nie mit einer realistischen Kontrollgruppe. "Diese Studie setzt einen der LASIK angemessenen Bezugspunkt fest, indem wir sie mit einer weit verbreiteten Alternative vergleichen: Kontaktlinsen", sagt Dr. Price.
Teilnehmer, die vor ihrer LASIK-Behandlung eine Brille trugen, klagten zwar verstärkt über trockene Augen, jedoch, so Dr. Price, probierten 75% von ihnen vor der LASIK-Behandlung Kontaktlinsen aus und wechselten damals schon aufgrund trockener Augen wieder zur Brille.
Überraschend für die Forscher war indes, dass beide Gruppen, die ihre Fehlsichtigkeit mittels einer LASIK korrigierten, über einen verbesserten Nachtvisus berichteten. Klagten zu Beginn der Studie insgesamt noch 14% dieser beiden Teilnehmergruppen über Beeinträchtigungen bei nächtlichen Autofahrten, verringerte sich dieser Wert bis zum Ende des Beobachtungszeitraums auf durchschnittlich 7%.
In der Vergleichsgruppe der Kontaktlinsenträger konnte hingegen keine gesteigerte Zufriedenheit festgestellt werden. Im Gegenteil: Nach zwei Jahren stieg die Zahl derer, die über trockene Augen klagten, sogar leicht an, ebenso bekundeten am Ende mehr Teilnehmer dieser Kontrollgruppe Probleme bei der Nachtsicht zu haben, als zu Beginn der Studie.
Für Dr. Stephen Kaufman vom Downstate Medical Center in New York City waren die Ergebnisse dagegen weniger überraschend. „Brillengläser können Lichtreflexe und Blenderscheinungen hervorrufen. Außerdem können sie verschmutzen, genauso wie Kontaktlinsen.“ Das alles beeinträchtigt die Nachtsicht nicht unerheblich.
Halos nach einer LASIK sind sicherlich ein Thema, jedoch auch immer abhängig von der Indikationsstellung. Bei höherer Fehlsichtigkeit und bei höherem Pupillendurchmesser steigt das Risiko. „Und die Technik hat sich weiterentwickelt“, so Dr. Kaufmann.
Veröffentlicht wurde diese Studie bzw. diese Zahlen im VSDAR Newsletter April 2015
Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie e.V.
Quellen:
http://www.medscape.com/viewarticle/843350
http://www.vsdar.de/lasikforum/
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